Carré


KARLHEINZ STOCKHAUSEN (1928-2007)
GESANG DER JÜNGLINGE (1956) Elektronische Musik
CARRÉ (1960) für vier Orchester und Chöre
COSMIC PULSES (2007) Elektronische Musik

Termine

Do18.8.2016 — 20 Uhr

Jahrhunderthalle Bochum

Fr19.8.2016 — 20 Uhr

Jahrhunderthalle Bochum

Sein ganzes Leben lang erkundete Karlheinz Stockhausen den musikalischen Raum. Schon in seinem frühen „GESANG DER JÜNGLINGE” von 1956, einem zukunftsweisenden Werk der elektronischen Musik, lässt der deutsche Avantgarde-Komponist den Ton aus vier Richtungen kommend auf das Publikum wirken.

In „COSMIC PULSES“ aus dem Jahr 2007, einem der letzten Werke, die Stockhausen vor seinem Tod vollendete, kreisen nicht weniger als 24 musikalische Schichten in verschiedene Richtungen, in unterschiedlichen Höhen und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit durch den Raum. Der Hörer wird in einen spektakulären immateriellen Klangtunnel hineingesogen. So wie viele Werke Stockhausens ist auch „COSMIC PULSES“ von einer kosmischen und religiösen Symbolik durchdrungen.

In „CARRÉ” von 1960 setzen vier Orchester und vier Chöre dem Zuhörer von verschiedenen Seiten zu. Aufgrund der ungewöhnlichen Aufstellung im Raum sind die gewaltigen Klangwanderungen von „CARRÉ” nur selten live zu erleben. In einer langen Konzertnacht mit Stockhausens Raummusik führen das CHORWERK RUHR und die Bochumer Symphoniker das monumentale Meisterwerk unter der Leitung von vier Dirigenten auf. In der Bochumer Jahrhunderthalle können Stockhausens raumgreifende musikalische Rituale perfekt zur Geltung kommen.

Karlheinz Stockhausen über CARRÉ:
„Dieses Stück erzählt keine Geschichte. Jeder Moment kann für sich bestehen. Man muss sich Muße nehmen, wenn man diese Musik in sich aufnehmen möchte; die allermeisten Veränderungen geschehen sehr behutsam im INNEREN der Töne. Ich wünsche, diese Musik könnte ein wenig innere Stille, Weite und Konzentration geben; ein Bewusstsein dafür, dass wir viel Zeit haben, wenn wir sie uns nehmen – dass es besser ist, zu sich selbst zu kommen, als außer sich zu geraten; denn die Dinge, die geschehen, brauchen jemand, dem sie geschehen können, jemand muss sie auffangen.“ (Karlheinz Stockhausen)

 

Kein Wunder, dass der Beifall nach dem langen Abend und dem anstrengenden Schlussstück etwas matter ausfiel als nach den Glanzleistungen der „Carré“ Interpreten. Ein Abend, der der Bedeutung Stockhausens in vollem Umfang gerecht wurde. Schade, dass die Aufführungen seiner Werke mit so großem Aufwand verbunden sind, dass man sie im Konzertalltag nur selten erleben darf. (19.08.2016, Der Westen)

CHORWERK RUHR
Bochumer Symphoniker
DIRIGENTEN: Michael Alber, Florian Helgath, Matilda Hofman, Rupert Huber

Eine Produktion der Ruhrtriennale 2016