Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Singet dem Herrn ein neues Lied BWV 225
Motette für gem. Doppelchor und Basso Continuo
Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf BWV 226
Motette für gem. Doppelchor und Basso Continuo
Fürchte Dich nicht, ich bin bei dir BWV 228
Motette für gem. Doppelchor und Basso Continuo
Mauricio Kagel (1931–2008)
Chorbuch für Vokalensemble und Tasteninstrumente
Einführung jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn
Künstler: innengespräch am 22. September im Anschluss an das Konzert
Termine
Fr21.9.2018 — 20 Uhr
Salzlager, UNESCO Welterbe Zollverein, Essen
Sa22.9.2018 — 20 Uhr
Salzlager, UNESCO Welterbe Zollverein, Essen
So23.9.2018 — 20 Uhr
Salzlager, UNESCO Welterbe Zollverein, Essen
Das Chorbuch für Vokalensemble und Tasteninstrumente des argentinisch-deutschen Komponisten Mauricio Kagel (1931/Buenos Aires – 2008/Köln) ist ein sehr ungewöhnliches Werk. Ungewöhnlich, weil der Komponist darin eine Sammlung aus 53 Chorälen in alphabetischer Reihenfolge zusammenstellt, dem aufführenden Chor aber die Entscheidung frei überlässt, welche der Choräle in welcher Abfolge oder Wiederholung und in welcher Kombination mit Werken anderer Komponisten gesungen werden. Keinesfalls sollen alle 53 Stücke vorkommen, so Kagel in seiner Einleitung. Ungewöhnlich ist das Chorbuch auch in Kagels kompositorischem Umgang mit den Bachschen Chorälen, die die musikalische Basis für sein Werk bilden. Die von Kagel gewählten Choräle von Johann Sebastian Bach werden von den Tasteninstrumenten – ein Flügel und ein Harmonium – in einer nicht-linearen Transposition gespielt, während der Chor die Choralkompositionen von Mauricio Kagel singt. Der Komponist hat dabei zahlreiche Besonderheiten in der Partitur notiert: So fordert er die Sängerinnen und Sänger zu Sprechgesang, zu Schreien oder zum Singen in besonders tiefer Lage auf; auch der Einsatz von beispielsweise Megaphonen wird von ihm vorgeschlagen und Mimik, Gestik und theatrale Aktionen sollten Elemente der Aufführung sein.
Mauricio Kagel gehörte in den 1960er Jahren zur europäischen Avantgarde und nimmt einen wichtigen Platz unter den Komponist: innen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein. In seiner ganz eigenen Tonsprache hat er neben zahlreichen Kompositionen für Orchester, neben Hörspielen und Filmen, auch viel Chormusik geschrieben, das Chorbuch ist in den Jahren 1975 -78 entstanden.
Der musikalische Leiter Florian Helgath stellt seiner Chorbuch-Fassung für die Ruhrtriennale einige Motetten von Johann Sebastian Bach voran; CHORWERK RUHR tritt in einer Besetzung von 26 Sänger: innen im Salzlager der Kokerei Zollverein in Essen auf. Das Salzlager ist, so Florian Helgath, „ein Raum, der für Chormusik eine nahezu ideale Akustik besitzt und trotz seiner Größe eine schöne und intime Atmosphäre bietet“.
Theorbe: BJÖRN COLELL
Violone: GÜNTER HOLZHAUSEN
Klavier: CHRISTOPH SCHNACKERTZ
Orgel und Harmonium: CHRISTOPH LEHMANN
CHORWERK RUHR
Dirigent: FLORIAN HELGATH
Eine CHORWERK RUHR Produktion für die Ruhrtriennale 2018