Makluk


Termine

Sa15.1.2011 — 19.00 Uhr

Radialsystem V, Berlin

Für den Philosophen Friedrich Nietzsche ist Musik eine „Kunst der Nacht und Halbnacht.“ In seiner Morgenröthe schreibt er: „Das Ohr, das Organ der Furcht, hat sich nur in der Nacht und in der Halbnacht dunkler Wälder und Höhlen so reich entwickeln können, wie es sich entwickelt hat […]: im Hellen ist das Ohr weniger nötig.“

Wenn der Gesichtssinn mit der Dunkelheit zurückweicht, verändert sich förmlich der Raum, in dem wir uns befinden. Man horcht „auf Indizien; nichts unterscheidet auf dieser Ebene das Tier vom Menschen“, schreibt der französische Schriftsteller Roland Barthes. „Der Wolf horcht auf das (mögliche) Geräusch des Wildes, der Hase auf das (mögliche) Geräusch eines Feindes, das Kind, der Verliebte horchen auf die näher kommenden Schritte, die vielleicht die der Mutter oder des geliebten Wesens sind. Dieses erste Zuhören ist sozusagen ein Alarm.“

Der dunkle Raum wird zum Ausgangspunkt der Performance des CHORWERK RUHR im Berliner Radialsystem. Mit der Stimme erkunden die Sängerinnen und Sänger die Architektur in der Dunkelheit, machen den Raum zu ihrem Instrument und werden selbst zum Instrument des Raumes.

Seit 2008 erforscht Rupert Huber mit Sängerinnen und Sängern des CHORWERK RUHR das Feld des sogenannten Wirkungssingens. Nach Tamar (2009) und Ninam (2010), einem Sonnenaufgangskonzert, ist es das dritte Mal, dass das Ensemble seine Kontakt- und Resonanzgesänge in einer konzertanten Performance vor Publikum vorstellt.

Interview mit Rupert Huber über das Wirkungssingen vor dem Dunkelkonzert „Makluk“ im Rahmen des Festivals CHOR@BERLIN am 14. Januar 2011 im Berliner Radialsystem V.

Interview mit Rupert Huber über ChorWerk Ruhr und das Wirkungssingen

CHORWERK RUHR
MUSIKALISCHE LEITUNG: Rupert Huber

Dunkelkonzert – die „Kunst der Nacht und Halbnacht“