Joseph Haydn (1732-1809)
L’anima del filosofo ossia Orfeo ed Euridice
Termine
Fr20.5.2022 — 20 Uhr
Mendelssohn-Saal, Tonhalle Düsseldorf
So22.5.2022 — 11 Uhr
Mendelssohn-Saal, Tonhalle Düsseldorf
Mo23.5.2022 — 20 Uhr
Mendelssohn-Saal, Tonhalle Düsseldorf
Der Name Joseph Haydn verbindet sich mit den Gattungen Streichquartett, Sinfonien, Sonaten und Oratorien, weniger aber mit der Gattung der Oper, obwohl Haydn insgesamt 13 derartige Werke hinterließ und zudem weitere Singspiele und Marionettenopern. Die letzte Oper Joseph Haydns entstand im Jahr von Mozarts Zauberflöte, 1791. Haydn hatte seine langjährige Anstellung am Hofe Esterházys in Eisenstadt gerade erst aufgeben müssen und betätigte sich nunmehr erstmals in den Jahren 1791/92 freiberuflich in London. Vom Impressario Giovanni Gallini erhielt Haydn den Auftrag zu einer Oper mit dem Titel L’anima del filosofo ossia Orfeo ed Euridice in vier Akten, einmal mehr also eine Oper, die sich dem klassischen Orpheus-Mythos zuwenden sollte, dies jedoch mit philosophischem Einschlag. Dadurch wollte sich der Librettist Carlo Francesco Badini von Christoph Willibald Glucks alles überstrahlender Orpheus-Oper absetzen. Haydn, der die Oper bereits fertig gestellt hatte, geriet jedoch mit diesem Werk in einen der Londoner Opernstreits hinein. Gallini, der unter anderem mit Haydns Oper ein neues eigenes Opernhaus, dies in Konkurrenz zur bestehenden Oper König Georgs III., eröffnen wollte, wurde die Lizenz hierfür versagt. Haydns Oper blieb deshalb lange ohne Aufführung. Erst 1951 gab es in Florenz die erste szenische Aufführung, immerhin mit Maria Callas als Euridice und unter der Leitung von Erich Kleiber.
Neben den Hauptpersonen, das Liebespaar Orpheus und Euridice, setzte der Librettist: in den Nebenbuhler Arideo, dem Euridice zunächst versprochen war, und Eudridices Vater Creonte sowie einen sogenannten Genius, eine Abwandlung des Amore in der Opernfassung Glucks. Der Genius geleitet Orpheus in die Unterwelt, in der Pluto herrscht. Badini war es auch, der dem Chor wie im antiken Drama eine besondere Bedeutung zuwies. Die meist zwei-, manchmal vierstimmigen Chöre wie der Klagechor der Jungfrauen und Männer, der Chor der unglücklichen Schatten, der von den Männerstimmen gesungene Furienchor und der Schlusschor der Bacchantinnen stehen dabei auf sehr hohem Niveau.
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Großartig das CHORWERK RUHR, das in vergnügter Spiellaune himmlische du höllische Sphären durchstreift: samt Jubelklängen, Trostgesängen und infernalischem Geheul. (23.05.2022 RP)
„Orfeo ed euridice" in der Tonhalle, Düsseldorf
Euridice: EMÖKE BARÁTH
Orfeo: KRYSTIAN ADAM
Genio: ALICIA AMO
Creonte: BENIAMIN POP
Regie: BIRGIT KAJTNA
CHORWERK RUHR (Einstudierung: ALEXANDER LÜKEN)
DÜSSELDORFER SYMPHONIKER
Dirigent: ADAM FISCHER