CLÉMENT JANEQUIN (1485 – 1558)
Le Chant des Oiseaux für gemischten Chor a cappella
JACOB VAN EYCK (1590 – 1657)
Engels Nachtegaeltje für Blockflöte solo
FRANÇOIS COUPERIN (1668 – 1733)
Le Rossignol en amour für Blockflöte solo arrangiert
Le Rossignol Vanqeur für Blockflöte solo arrangiert
JOSQUIN DESPREZ (1450/55 – 1521)
Mille regretz für gemischten Chor mit Diminutionen für Blockflöte von Diego Ortiz
CIPRIANO DE RORE (1515/16 – 1565)
Ancor che col partire für gemischten Chor mit Diminutionen für Blockflöte von Riccardo Rogniono
UĢIS PRAULIŅŞ (*1957)
The Nightingale Musik zu dem Märchen „Die Nachtigall“ von Hans Christian Andersen für gemischten Chor und Blockflöte (2010)
Termine
Sa18.6.2016 — 20 Uhr
UNESCO-Welterbe Zollverein, Salzlager, Essen
So19.6.2016 — 18 Uhr
Paterskirche Kempen
So26.6.2016 — 17 Uhr
Haus Kemnade, Dreieckshof, Hattingen
Mi29.6.2016 — 20 Uhr
Staatstheater Darmstadt
Do30.6.2016 — 19.30 Uhr
Saalbau Witten
So2.10.2016 — 18 Uhr
Martin Luther Forum Ruhr, Gladbeck
Mo3.10.2016 — 17 Uhr
Stadthalle Betzdorf
Welches Instrument könnte den Gesang einer Nachtigall besser zum Kunstwerk erheben als eine virtuos gespielte Blockflöte? In der musikalischen Umsetzung von Hans Christian Andersens Märchen Die Nachtigall, die der 1957 geborene lettische Komponist Uģis Prauliņš 2010 geschaffen hat, begleitet die Blockflöten-Nachtigall die Hörer expressiv durchs Geschehen, und ein Gesangsensemble aus 20 Solostimmen zitiert dazu aus Andersens berühmtem Märchen über jenen chinesischen Kaiser, der den munteren Vogel gegen eine leblose Spieluhr eintauschte und sich als in bleiche Todesstarre Verfallener, gerade noch rechtzeitig, an seinen kleinen Freund erinnert.
Aus der Erstarrung befreite das virtuose Spiel u. a. von Blockflöten vor langer Zeit schon einmal die Musik als solche: Als die Renaissancezeit sich dem Ende zuneigte, wollten gestrenge Musiktheoretiker: innen verhindern, dass das enge theoretische Regelwerk der polyphonen Satztechnik vom frischen Wind einer neuartigen expressiven Unmittelbarkeit durchblasen würde. Diminutionen – also virtuose Bearbeitungen einzelner Stimmen aus bereits komponierten Musikstücken – verhalfen der ungezügelten Spielfreude zum Durchbruch, wie Riccardo Rognionos (1550-1620) Variationen über Cipriano de Rores Madrigal „Ancor che col partire“ und Diego Ortiz‘ (1510-1570) Fantasien über Josquins Desprez‘ Madrigal Mille regretz beweisen.
Clément Janequin (1485-1558) lässt in seinem berühmten Chanson Le chant des oiseaux (der Gesang der Vögel) ein ganzes Heer von Vögeln vor unseren Ohren lebendig werden. Bereits zu seinen Lebzeiten wurde der französische Komponist für seine außergewöhnlichen klangmalerischen Fähigkeiten gerühmt. So werden Drossel, Amsel oder Nachtigall in der fünfstimmigen Komposition nicht nur im Text benannt, sondern ihr Gesang wird zugleich von den Sängern mit unterschiedlichen lautmalerischen Silbenfolgen auf ebenso originelle wie eindrückliche Weise imitiert.
Das Stück ist der Höhepunkt eines expressiven „Vogelkonzertes“ von CHORWERK RUHR. Neben den Werken von Komponisten der Spätrenaissance wie Riccardo Rogniono oder Diego Ortiz lässt Clément Janequins „Le chant des oiseaux“ lautmalerisch Amsel, Drossel und Nachtigall lebendig werden. (13.06.2016, WAZ)
CHORWERK RUHR mit Der Gesang der Nachtigall
BLOCKFÖTE: Michala Petri
ERZÄHLERIN: Angela Winkler
CHORWERK RUHR
DIRIGENT: Florian Helgath
Eine CHORWERK RUHR Produktion in Kooperation mit Christuskirche Bochum und Kulturbüro Bochum. Gefördert von Sparkasse Bochum, Volksbank Ruhr Mitte und Kultursekretariat NRW Gütersloh.