Sonnengesang / Figure Humaine


Sofia Gubaidulina (*1931)
Sonnengesang für Violoncello, Kammerchor und Schlagzeug (1997)

Francis Poulenc (1899-1963)
Figure humaine Kantate für 12-stimmigen gemischten Doppelchor a cappella

Termine

Fr24.5.2024 — 20 Uhr

Salzlager, UNESCO Welterbe Zollverein

Ticket

So26.5.2024 — 20 Uhr

Großer Saal, Elbphilharmonie Hamburg

Ticket

Die Wirkung ist gewaltig: Eine fünfminütige poetische Aufzählung realer und fiktiver Oberflächen, auf die das Wort „Freiheit“ geschrieben werden könnte, mündet in einen über vier Oktaven aufgefächerten Akkord, der den ersten Sopranistinnen ein dreigestrichenes „E“ abverlangt – auf diesen finalen Aufschrei hin hat Francis Poulenc seine Vertonung von Paul Éluards Gedicht Liberté angelegt. Es ist das überwältigende Finale des doppelchörigen A-Cappella-Zyklus‘ Figure humaine, den Poulenc 1943 unter dem beklemmenden Eindruck der deutschen Okkupation Frankreichs geschrieben hat.

Ist die menschliche Stimme hier eindrückliche Mahnerin für Frieden und Freiheit, agiert sie in Sofia Gubaidulinas Sonnengesang als Botschafterin für die Schönheit der Schöpfung. Sofia Gubaidulina, Grande Dame der russischen Moderne, stellt den berühmten Lobgesang des heiligen Franz von Assisi in den Mittelpunkt ihrer Komposition für Kammerchor, Solo-Cello, zwei Schlagwerker und Celesta. Das Cello ist dabei Deuter und Mittler des Geschehens. Mit seinen Glissandis, elegischen Melodien und obertonartigen Tonfolgen dialogisiert es mit dem Chor, der den Text teils mittelalterlich liturgisch, teils tonal oder auch dissonant transportiert.

Violoncello: JEAN-GUIHEN QUEYRAS
Celesta: SEBASTIAN BREUING
Schlagzeug: ELBTONAL PERCUSSION
CHORWERK RUHR
Dirigent: FLORIAN HELGATH