Stabat Mater


Antonín Dvořák (1841-1904)
Stabat Mater, op. 58 für Solisten, Chor und Orchester (1876/77)

Termine

Mi1.11.2023 — 18 Uhr

Anneliese Brost Musikforum Ruhr, Bochum

So5.11.2023 — 18 Uhr

Konzert Theater Coesfeld

Wie weiterleben nach dem Tod eines Kindes? Ein Schicksalsschlag, so unerträglich, dass er in der antiken Tragödie Herakles nur durch das vielstimmige Beben des Chores ausgedrückt werden konnte: „Stimme mit mir ein Wehlied an! Ein Klagelied für die toten Knaben.“ In der christlichen Passionsgeschichte wird das Mitleid durch die Mater Dolorosa, die ihren erwachsenen Sohn einen qualvollen Tod sterben sieht, verdoppelt. Die wohl berühmteste Abbildung dieser tragischen Mutterfigur hat Michelangelo in Marmor gehauen: „Jetzt wird mein Elend voll, und namenlos erfüllt es mich. Ich starre wie des Steins Inneres starrt.“, schreibt Rilke beim Anblick der Pietà.

Von Fassungslosigkeit zeugt auch der Beginn von Antonín Dvořáks „Stabat mater“, in dem er einen einzigen Ton, das fis, schockstarr durch alle Instrumentengruppen ziehen lässt. Zehn existenzielle Phasen der Trauer durchlaufen Chor, Orchester und Soli – so klanggewaltig, als habe sich die gesamte Christenheit zum Trauermarsch versammelt. Spürbar ist die persönliche Identifikation, die der Komponist der Gottesmutter entgegenbrachte, nachdem er im Kompositionsjahr 1877 drei seiner Kinder verloren hatte. Zumindest musikalisch gelang es ihm, den Schmerz zu hoffnungsvollen Dur-Akkorden im Schlusschor zu transformieren: Der Verweis auf ein Wiedersehen im Himmelreich spendete dem Gläubigen Trost in der Krise.

Besondere Momente waren „Eia Mater“ sowie „Virgo virginema praeclara“. Die Gesangssolisten Polina Pasztircak (Sopran), Anke Vondung (Alt), Sungmin Song (Tenor) und Milan Siljanov (Bass) erfüllten ihren Part mit künstlerischer Akribie. (07.11.2023, WAZ)

Dvoráks "Stabat Mater" im Anneliese Brost- Musikforum Bochum

Dvoráks "Stabat Mater" im Anneliese Brost-Musikforum in Bochum

Dvoráks "Stabat Mater" im Anneliese Brost-Musikforum in Bochum

Dvoráks "Stabat Mater" im Anneliese Brost-Musikforum in Bochum

Sopran: POLINA PASZTIRCSÁK
Alt: ANKE VONDUNG
Tenor: SUNGMIN SONG
Bass: MILAN SILJANOV

CHORWERK RUHR
BOCHUMER SYMPHONIKER
Dirigent: FLORIAN HELGATH

Partner

Eine CHORWERK RUHR Produktion in Kooperation mit den BOCHUMER SYMPHONIKERN